Alle(s) Müller – oder was?
Nein, also unsere Gäste heißen nicht alle Müller aber wandern tun sie trotzdem fast alle mit großer Begeisterung wie wir den täglichen Schilderungen entnehmen können. Aber wen wundert’s bei dem Angebot, das sich hier Jedermann erschließt. Der Berg – oder besser- die Berge rufen und schon werden Wanderkarten studiert und hausintern bzw. gästeübergreifend gefachsimpelt, welcher Weg der geeignete wäre. Ich muss gestehen, dass ich auch gerne dem Ruf einer bewirtschafteten Hütte folge. Ist eine solche Einkehr für mich wissentlich lohnenswert überstehe ich auch so manche Strapazen, die mir meine angetraute „Bergziege“ vielleicht im Vorfeld verschwiegen hat. Wie gerne erinnere ich mich an diese Stunden nach anstrengenden Märschen: Angelehnt an eine alte Holzwand, auf einer einfachen, wettergegerbten Holzbank sitzend, mein Blick über das vor mir in der Sonne perlende, kühle Radler auf die gegenüberliegende Steilwand gerichtet, einfach nur die würzige Bergluft zu inhalieren. An einem jener Tage schweißgebadet dampfend, stolz und zufrieden neben mir und meiner Frau: Unser gemeinsamer Freund Wolf (einigen bekannt als das „Wölfchen“), den wir die letzten Meter ganz schön ins Schlepptau genommen hatten. Geflucht und geschimpft hat er seinerzeit am letzen Steilstück. Aber auch er verstand dann, warum wir nicht schon früher eingekehrt waren: Die Szenerie ist für Flachlandtiroler einfach grandios – eine unserer Lieblingseinkehren: Die Otto-Mayr Hütte (siehe unter otto-mayr-Huette.com), benannt nach dem langjährigen 1. Vorsitzenden des DAV Sektion Augsburg.
Um diese Jahreszeit, wenn das Laub herbstlich wird und schon der eine oder andere Schnee sich einmal zeigt, ist der Weg für uns besonders attraktiv. Übrigens, bei Bergtouren liefern meine Frau und ich uns immer den internen Wettstreit, wer die erste Gams erspäht. Die muss natürlich bestätigt ))) werden sonst bekommt der Gewinner seinen Hüttenschnaps nicht bezahlt. Bei unserer letzten Tour auf die Hütte röhrte uns ein junger, brunftiger Hirsch entgegen, den es zu entdecken galt. An jenem waren die Jäger die wir unterwegs antrafen, zur Freude meiner Frau, aber nicht interessiert.
Wir werden die nächsten Tage sicher einmal abends ins Musauer Tal fahren (ist ja nur ein Katzensprung von uns nach Tirol) und dort der hochinteressanten Hirschbrunft lauschen. Letztes Jahr gab es da einen ganz alten Kandidaten, dessen vereinzelten Urschreie selbst mir ein Prickeln unter der Haut verursachte. Im Oktober habe ich noch vereinzelt Zimmer frei – also wie wär´s???
Herzliche Grüße aus dem Allgäu
R.Schütz
Bilddokumente 1. Reihe v.l.n.r. : Buchenberghaus mit schönem Talblick, Die Bleckenau, „To your dunkels -to your Hells – die amerikanische Verwandschaft kam per Bus auf die Hütte – das Bier schmeckte auch so,
2. Reihe v.l.n.r.: Bad Kissinger Hütte, Da sieht man, dass es schmeckt, zügig aber maßvoll nach geschaffter Wanderung
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