Im Allgäu wünscht man sich nach Neujahr ein „Gutes Neues“, was ich an dieser Stelle natürlich auch all unseren Freunden, Hausgästen und Lesern wünschen möchte. Gerne berichte ich im neuen Jahr hier in lockerer Folge weiter, was rund um das Wild-Schütz Gästehaus in Schwangau so passiert
Verbesserungsmaßnahmen
Gestern ist unsere Erstlieferung frisch gepflückter Orangen direkt aus Valencia bei uns im Gästehaus eingetroffen. Bei derzeit Minus 12 Grad Tagestemperatur vermittelt einem der Duft und das Aussehen der Früchte immerhin ein Gefühl von Wärme, die es anderenorts noch gibt.
Das Obst gehört jedenfalls zu diversen Projekten, die wir uns für das Jahr 2017 unter der Rubrik „Verbesserungsmaßnahmen“ für unsere Hausgäste vorgenommen haben.
Die Kostprobe des frisch gepressten Orangensafts für das Frühstücksbuffet war jedenfalls köstlich und wir sind gespannt, was unsere Gäste wieder dazu sagen werden.
Verschönerungsmaßnahmen
Auch wenn einige Stammgäste verwundert fragen, was wir in bzw. an unserem Haus noch verschönern wollten, schwirrt in unserer beiden Köpfe immer wieder die eine oder andere Idee herum. Nachdem wir unserem Zimmer Forggensee noch im alten Jahr eine sehr schöne Eckbank haben zukommen lassen, wollten wir dieser noch ein schönes Sitzpolster verpassen. Da wir diese Aktion dann auch gleich auf alle Holzsitzbänke und Stühle im Haus erweitert haben, sind wir neben den täglichen Ablenkungsmaßnahmen von dieser zeitraubenden Arbeit (Langlauf, Skier fahren und was man sonst noch so alles bei bestem Schnee machen kann) in unserer Stube am rumwerkeln. Zum Glück sind wir nicht ganz unerfahren im Polstern, haben wir ja schon vor Eröffnung im Jahr 2012 die komplette Sitzbank in unserer Stube unter Mithilfe von Freunden gepolstert. Aber wir lassen uns hierbei richtig Zeit – soll ja gut werden. Die neu angeschafften farbenfrohen und gemütlichen Fernsehsessel passen natürlich auch optisch bestens zu den von uns ausgewählten Stoffbezügen im Allgäuer Stil. Dabei wurde mir seinerzeit ganz flau im Magen, als meine Frau mit einer Autoladung Stoffkollektionen unseres lokalen Raumausstatters ankam. Aber wir Zwei hatten jenen Stoff, der uns dann gemeinsam gefiel, schneller gefunden als eine Rufnummer im Berliner Telefonbuch.
Polsterung einer Eckbank
bereits fertige Polster
Verkaufsförderungsmaßnahmen
In Zeiten, in denen immer mehr Unternehmen sich als “Marke“ präsentieren um sich damit von ihrer Konkurrenz abzuheben, interessieren sich im Allgäu für dieses Marketinginstrument natürlich auch unsere Hoteliers und Gastronomen. Jüngst fand im nahen Kempten zu diesem Thema ein von einer lokalen Brauerei gesponsertes Gastro-Forum für diese Zielgruppe statt. Namhafte Unternehmensberater erklärten den Anwesenden, warum man sich und seinem Unternehmen unbedingt ein unverwechselbares Profil geben solle. Als wir mit dem Bau unseres Wild-Schütz Gästehauses hier in Schwangau anfingen, hatten wir uns schon vor 6 Jahren sehr zeit-intensiv mit diesem Thema beschäftigt. Wie findet ein urlaubswilliger Gast unter dem großen Angebot von rund 3.600 Gästebetten (im Jahr 2012) in Schwangau gerade unsere 14 neuen Betten, war unsere Frage. So entschlossen wir uns (u.a.) zu dem Bau eines Personenaufzugs in unser kleines Gästehauses. Manch einer (selbst aus der Verwandtschaft) hielt uns seinerzeit für Spinner aber meine Frau und ich waren schon immer eine besondere “Marke“ 🙂 .
Eine Investition die sich auf alle Fälle gelohnt hat. Man kann sich kaum einen größeren Nutzen vorstellen, denn nicht nur alle Hausgäste benutzen ihn gerne für ihr Gepäck sondern auch wir. Gerade habe ich wieder unsere Getränkelieferung damit in den Keller transportiert. Rückenschonend natürlich, man wird ja nicht jünger!!
Nur am Himmel gibt es mehr Sterne
Leider mussten wir vor unserem Betriebsstart feststellen, dass dieses äußerst kundenfreundliche Angebot bei der Vergabe von Bewertungssternen der DEHOGA für Gästehäuser und Ferienwohnungen lediglich 5 Punkte erzielt hätte. Genauso viel übrigens wie ein Bademantel im Nachbarhaus. Da waren uns salopp gesagt die „offiziellen“ Sterne neben der Haustüre (Stern-) schnuppe. Als erfahrene Touristiker bauten wir da lieber auf unsere langjährige Erfahrung mit den Ansprüchen von Urlauber und deren eigenen Beurteilungen und die können sich jetzt nach 5 Jahren sehen lassen. Mit den vielen Hotelbewertungen ist das heutzutage so eine Sache, weswegen wir von Anfang an vermieden haben, in den entsprechenden Internetportalen vertreten zu sein. Aber obwohl es mittlerweile einen regelrechten Bewertungswahn gibt, liest man vor einem Neukauf ja zugegebenermaßen gerne einmal selbst, was andere zu jenem Produkt für Erkenntnisse gezogen haben. Wer hat nicht wenigstens ein Mal ein Stiftung Warentest-Heft in der Hand gehabt? Also, am liebsten lese ich immer noch die Bewertungen unserer Gäste. Ich habe sie eben einmal spontan gezählt. Im Laufe der Zeit haben wir jetzt schon 52 davon gesammelt. Und….. es gab keine unter 5 Sternen! Zusammengerechnet sind es dann also 260 Sterne. Na, wenn das mal keine Marke ist?
Danksagung
An dieser Stelle danke ich nun wirklich allen Gästen und Schreiberlingen nicht nur für die Vergabe Ihrer Sterne sondern auch für die zum Teil umfangreichen und detaillierten Beschreibungen ihrer Aufenthalte bei uns. Diese geben uns eben das unverwechselbare Profil, an dem andere noch arbeiten. Jetzt gehe ich erst einmal wieder ans Polstern, obwohl der stahlblaue Himmel und der pulvrige Schnee einem eher nach draußen zieht. Die Langlaufskier lehnen bei uns schon griffbereit an der Haustüre (falls wir uns anders entscheiden) 🙂
Herzlichst
Ihr Roland Schütz aus dem traumhaft winterlichen Allgäu
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