Bei meinen eifrigen Blog- und Gastlesern möchte ich mich gleich entschuldigen. Wieder sind Wochen ins Land gegangen, ohne dass ich mich hier mit einer neuen Seite zurück gemeldet hätte. Es ist zwar ein schwacher Trost, aber Ihr könnt ja manche Blogseite zwischendurch zwei Mal lesen. Das mache ich hin und wieder auch ganz gerne und dann habe ich ein Problem. Wenn ich hier am PC sitze und so überlege, was ich wieder einmal Neues aus Schwangau oder vom Wild-Schütz Gästehaus berichten könnte, ist das nach über 100 Blogseiten gar nicht mehr so einfach für mich. Ich kann mich ja nicht ständig darin wiederholen, wie schön es hier ist und warum wir zum Beispiel gerade diese eine spezielle Hüttenwanderung empfehlen, oder doch?
Wiederholung ist angesagt
Auch wenn ich wirklich versuche, Wiederholungen hier zu vermeiden – im Grunde sind sie ja nichts Schlechtes. So saßen wir gestern Abend bereits das zweite Mal in dieser Woche bei Sonnenuntergang auf der Reith-Alpe. Und?
Was soll ich Euch sagen? Schön war´s. Ich hatte erneut meinen üppigen Brotzeitteller, meine Halbe und den guten Marillenschnaps fast wie zufällig 3 Tage zuvor und die Gespräche quer über den Tisch auch mit fremden Gästen waren sehr angenehm und wissenserweiternd. So genossen wir diesen lauen Sommerabend mit Traumblick auf Schloss Neuschwanstein und die Berge bei nachbarlichem Kuhglocken-Geläut (also bevor wir die hier im Allgäu abschaffen, sollen all die Kritiker ihre Handys ins Klo werfen, denn des Gebimmel ist bestimmt gesundheitsschädlicher). Nun gut, von der Reith-Alpe habe ich aber schon geschrieben. Also kein Thema für heute, auch wenn der neue Pächter und Almwirt Christian und seine Frau Bettina ihre Sache wirklich gut machen!
Heute Abend genossen wir zu Zweit zum wiederholten Male den erfrischenden Badegang bei untergehender Sonne am Forggensee. Kennt Ihr ja auch schon. Wiederholung, Wiederholung, Wiederholung. Das könnte ein Stichwort werden. Gerade habe ich mich auf Google plus (+) für eine neue Bewertung bedankt. Es haben sich dort bereits 10 Gäste positiv über ihren Aufenthalt bei uns ausgelassen und uns nebenbei immer (!) 5 Sterne gegeben. Einfach klasse. „Wir kommen bestimmt wieder“ war dort der letzte Satz von den netten Gästen (hießen zufällig auch Schütz), die jetzt gerade hier waren. Also potentielle „Wiederholungstäter“, über die wir uns unglaublich freuen. Meine Vorfreunde auf einen speziellen Gast, der uns im September hier besuchen wird, ist eine ganz besondere und das hat seinen Grund:
Der besondere Gast
Mit jener Dame, die die 80 Lenze bereits überschritten hat, verbinden mich unglaublich viele Kindheitserinnerungen an gemeinsame Schwangau-Urlaube und sie ist (leider) der einzig verblieben Elternteil von 4 Familien, die ab dem Jahr 1963 gemeinsam ihre 3-wöchigen Urlaube auf einem Bauernhof in Waltenhofen verbracht haben. Vor 2 Wochen erhielt ich den Anruf ihrer Tochter Ute, die unter großem Bedauern, den Aufenthalt ihrer Mutter absagen musste. Zu groß wären die Anreisestrapazen und und und. Ach war das schade. Zufällig hatte die gute Frau danach Geburtstag und ich rief sie an um ihr zu gratulieren. Ich erzählte ihr von vielen Dingen, die sich in Schwangau inzwischen verändert hätten aber auch von den Sonnenuntergängen am Forggensee, die meine Frau und ich wie sie vor 50 Jahren auf einer der Bänke beim Gasthof am See in Waltenhofen oft genießen würden. Dann musste ich unser Telefonat kurz wegen eines Gastes unterbrechen und als ich sie nach 5 Minuten wieder erreichte, teilte sie mir fröhlich mit, sie käme nun doch mit der Tochter zu uns. Meine Geschichte mit der Bank und den Sonnenuntergängen hätte ihr doch sehr gefallen und sie umgestimmt. Keine Frage, wir werden bestimmt einige schöne alte Erinnerungen aufwärmen und es werden sich viele, viele Wiederholungsbesuche ergeben. Wir werden bei der „Gerlinde“ vorbeischauen und sicher auch dem Maxi Schneidberger und seiner Frau im Gasthof am See Guten Tag sagen. Aber wir werden auch neue Plätze zeigen können, auf die wir hier in Schwangau zu recht stolz sein können. Kurz und gut – ich freue mich sehr auf diesen Wiederholungsgast, der das letzte Mal einen Tag vor unserer Eröffnung im Jahr 2012 kurz bei uns hereingeschaut hat. Ich kann mich noch gut an das entsetzte Gesicht erinnern, als ich sie durchs Baustellengewirr in unserem Haus geführt habe. „Was, und Ihr wollt morgen aufmachen?“ schüttelte sie immer wieder ungläubig den Kopf. „Das kriegen wir hin“ antwortete ich überzeugt „und wenn wir die ganze Nacht durcharbeiten“. Das haben wir dann auch. Wer viel Zeit hat, kann einmal bis zu jenem Tag zurückscrollen. Auch darüber habe ich natürlich geschrieben.
Jubiläen
Vielleicht schreibe ich das nächste Mal über einen runden Geburtstag. Nein, nein, unser Gästehaus ist erst 3 Jahre alt bzw. jung. Aber meine kleine Segeljolle ist dieses Jahr 50 geworden und ist schon über 45 Jahre mit den Schützens auf dem Forggensee im Einsatz. Der Schwangauer Segelclub, an dessen Platz sie heute liegt, feierte letzte Woche seinen 40.ten und zufällig ist bei uns heute ein Gast aus Berlin, der hier nächstes Jahr eventuell eine Segelregatta mit Anhängern bzw. stolzen Besitzern jener Koralle (wie ich sie fahre) organisieren möchte. 10 Jahre gibt es dann dieses Koralle – Forum im Internet und wenn man sich die Entstehungsgeschichte dieser kleinen Familienjolle anschaut (siehe Link) Die verpönte Koralle, ist die Idee gar nicht so schlecht, denn sie wurde nur 50 km von hier im Weitnauer Tal hinter Kempten hergestellt.
Also ich mache schon einmal ein paar Notizen über die tollen Erlebnisse mit diesem Boot, damit der nächste Blog nicht so lange auf sich warten lässt. Bis dahin wünsche ich mir noch ein paar schöne Segelstunden ganz unter dem Motto: Alles im Lot auf´m Boot – alles in Butter auf´m Kutter!
Mit lieben Grüßen aus dem Allgäu
Roland Schütz
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