Die 3. Jahreszeit
Gerade habe ich mir einen leichten Pulli übergestreift denn an diesem 16.ten Oktober ist es nun um 17.30 Uhr doch schnell schattig und kühl auf unserer eigenen Terrasse hinter dem Haus geworden. Mit dem kleinen Hexenschuss den ich mir vor 2 Tagen bei den alljährlichen Aufräum-Arbeiten unseres Schwangauer Segelclubs zum Saisonabschluss geholt habe ist leider nicht zu spaßen und Kälte ist sicher Gift für mein geplagtes Kreuz. Doch wer könnte es mir verdenken, dass ich beim Schreiben dieser Zeilen auch nicht auf diesen fantastischen Panoramablick verzichten möchte:
Herbst ist es geworden – und was für einer! Seit Tagen genießen unsere Hausgäste (und wir natürlich auch) die Sonnenstunden einer Sonne, die unser schönes Allgäu farbenprächtig im schönsten Licht erscheinen lässt. Wie bei einem besonders gelungenen Jahrgang im Weinbau hätte dieser Goldene Oktober sich jetzt schon ein besonderes Prädikat verdient. Bei all den Meldungen über aktuelle Naturkatastrophen die uns allabendlich entgegenflimmern bin ich sehr froh, dass unser Gästehaus hier in Schwangau steht und wir lediglich ab und an mit einem Fönsturm oder einer gehörigen Dosis Regenwasser zu kämpfen haben. Verschont von diesen Feuerwalzen wie in Spanien, Portugal oder Kalifornien gibt es derzeit in unserem Bayernland nach der Bundestagswahl nur einen Brennpunkt und selbst der schafft es nicht einmal in die gleichnamige Sondersendung der ARD:
Dunkle Mächte im Hintergrund wollen wie einst bei König Ludwig II. unseren derzeitigen „König“ Seehofer gerade vom Thron stoßen. Damals bei Ludwigs „Absetzung“ am 12. bzw. 13.Juni 1886 spielte ein gewisser Dr. Gudden eine unrühmliche Arzt – Rolle, die aber auch zu seinem (und Ludwigs) tragischen und bis heute rätselhaften Ende in jener Nacht bei Schloss Berg in Berg führte. Sicher ist derzeit nur, dass man hier keine Parallelen zu unserem Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Buhl-Freiherr von und zu Guttenberg ziehen sollte. Der schreibt sich ja wie Audi´s Sportwagen auch mit TT und wohnt weit weg von Berg, auch wenn dieser in seinem Namen auftaucht. Doch schnell wieder zurück zu unseren Hausbergen und ihren Bewohnern 🙂 .
Berghütten schließen bereits ihre Pforten
Als Gästehausbetreiber ist man tagtäglich an einer hohen Auslastung sprich Bettenbelegung interessiert. Diese führt dann zwangsläufig zur Vollbeschäftigung (was sich ja auch jeder erfolgreiche Unternehmer insgeheim wünscht). Hat aber für meine Frau und mich auch einen Nachteil: Wir sind dann damit voll beschäftigt, jedem unserer Hausgäste einen optimalen Urlaub hier in Schwangau zu bieten. Da bleibt in der Saison hin und wieder eine private Unternehmung und auch mein Blogschreiben (sorry!) auf der Strecke. Kurz bevor auch die letzten Berghütten ihre Türen schließen, haben wir es letzten Donnerstag nach getaner Arbeit doch noch einmal gemeinsam auf einen Berg geschafft. Der Tiroler Hahnenkamm war dank Bergbahn schnell erreicht und die anschließende Talwanderung mit Abstecher zur beliebten Schneetalalm –Hütte ließ bei traumhaft schöner Herbstwitterung keine Wünsche für Jäger wie Sammler offen. Ob die Gamsen am Weg oder der zwischen Wurzeln versteckte, große Steinpilz, der nach Heimkehr noch zu einer gelungenen Vorspeise reichte, es war ein Ausflug, wie wir ihn uns gewünscht hatten. So gäbe es über die vergangenen Wochen viele nette Dinge und Erlebnisse rund um das Wild-Schütz Gästehaus und seine Gäste zu berichten. Ich käme zu keinem Ende doch das Abendbrot steht schon auf dem Tisch. Wegen eines für mich besonderen Erlebnisses habe ich mich nach Monaten doch wieder einmal zum Schreiben aufgerafft und davon möchte ich Ihnen/Euch noch schnell berichten.
Die Wertschätzung
Hin und wieder (weil ohne Zwang) bekommen wir eine neue 5-Sterne Bewertung auf einem Internetportal und es sind derer bald 60. Jedes Mal freuen wir uns darüber sehr. Genau so wie über jede handschriftliche Eintragung und Grüße in unserem aktuellen Gästehaus – Buch. Vor wenigen Tagen bekam ich von einem unserer jüngsten Stammgäste ein ganz persönliches Geschenk gemacht über das ich mich so gefreut habe, als hätte man mir die schönste Bewertung geschrieben. Ein wenig verlegen aber total stolz legte er es mir auf die Theke meiner kleinen Rezeption:
Sein handkoloriertes Gemälde von unserem Wild-Schütz Gästehaus (Titelbild)
Alexander heißt er und ist gerade einmal 7 Jahre alt (so viel darf ich verraten). Für mich und meine Frau ist er ein ganz außergewöhnlicher Urlauber. Als so genannter Gast der ersten Stunde hat er bereits unsere Anfänge im Jahr 2012 und unsere stetige Weiterentwicklung miterlebt und er durfte seit er 2 Jahre alt ist bisher jeden Geburtstag in unserem Hause feiern. Heuer mit Schuleintritt klappt das terminlich leider nicht mehr aber gleich in seinen ersten Schulferien kam er wieder mit seinen Eltern zu uns nach Schwangau. Das nenne ich Wertschätzung der besonderen Art! Heute am Vorabend vor der Heimreise zeigte er mir nicht minder stolz wie bei der Gemäldeübergabe seine gerade von der Gemeinde Schwangau an ihn ausgehändigte Goldene Wandernadel. Ganze 7 Wanderungen zu diversen Zielen musste er dafür im Urlaub absolvieren und mit Silber (musste grinsen als er es mir sagte) hätte er sich auch nicht zufrieden gegeben. Siehe auch www.schwangau.de/aktivitaeten/wandern-und-klettern/wanderpass-schwangau
Ist das nicht schön und glauben Sie mir, ich kann das gut nachempfinden, wie er sich jetzt fühlt. Meine „Treuer Gast in Schwangau“ – Nadel, die ich vor etlichen Jahren (damals noch als Gast) von der Gemeinde in Empfang genommen habe, ist auch in Gold und die hat bei mir schon lange einen Ehrenplatz bekommen.
Ob jung oder alt – wir stecken Sie alle an – mit unserem Allgäu – Virus
Ihr
Roland Schütz
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