
Hello again, ich sag einfach hello again! Der Song von Howard Carpendale aus dem Jahr 1984 kam mir in den Sinn, als wir von einem Wochenend-Kurztrip Anfang Februar nach Schwangau zurückgekehrt vom Neu-Schnee begrüßt wurden.
Winterdienst
Wie 4 Wochen zuvor hatte es erneut üppig geschneit (ca. 40 cm) und wir schafften es gerade noch rechtzeitig, einige Parkplätze und die Hauseingänge frei zu schaufeln, bevor die nächsten Gäste ankamen. Anderntags schien dann wieder die Sonne und präsentierte allen eine Winterlandschaft vom Feinsten. Zur Feier eines 80-jährigen Geburtstagskinds in unserem Hause hatten wir an diesem Tag eine Schlittenfahrt zur Hirschfütterung in Brunnen organisiert und sie wurde zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Beteiligten. Eine Schnee – und Winterlandschaft tatsächlich wie aus einem alten Bilderbuch wurde nur noch durch die ca. 160 Stücke Rotwild getoppt, die sich an diesem Tag an die Fütterungen gewagt hatten.
Schon ein paar Tage später kam der Winter sogar ins Haus. Also nein, nicht was Sie denken – unsere Türen und die dreifach verglasten Fenster sind noch alle dicht. Eine Familie Winter (wirklich witzig) machte ein paar Tage Urlaub bei uns und genoss mit uns den tollen Schnee und seine Vorzüge. Na, wenn das kein gutes Omen war…
Durch die ungewohnten Schneemassen kam allerdings unsere bisher bestens funktionierende Schneebeseitigungs-Logistik dann doch etwas in Bedrängnis. Kurzerhand opferten wir daher einen unserer Gäste-Parkplätze als „Zwischenlager“. Das sollte natürlich nur für kurze Zeit sein und doch war jener bald hüfthoch mit Schnee voll geschüttet. Es kam, wie es kommen musste – der Platz wurde dann doch für einen Gäste – PKW benötigt und jetzt war es kein Pulverschnee mehr. Auf 15 Quadratmeter türmte sich wie zuvor beschrieben, hüfthoch die weiße Masse vor mir auf, die im Randbereich eher einem Eisberg glich. Trotzdem machte ich mich unverdrossen mit Spaten, Schaufel und unserer Schneehexe an den Winterdienst. Nach ca. 1 ½ Stunden und etlichen Fahrten mit voller Hexe zum neuen Depot hatte ich zu meinem Leidwesen aber erst einen knappen Meter von den vieren geschafft. Und war bereits geschafft! Den auffliegenden Gedanken, irgendwo (ausnahmsweise!!!) eine Schneefräse zu besorgen, hatte ich aber aufgrund der eisigen Substanz aber schnell wieder verworfen. Die Arme hätte sich nur fest gefressen. Und während ich bei meinem dreiundzwanzigsten Zwischenpäuschen auf meinem Spaten gestützt in Gedanken bei einem schönen, für richtige Mannsbilder unbedingt notwendigen Schneeräumer war (mein Bruder drüben am Schliersee hat so einen geiles Gerät mit geheizter Fahrerkabine etc.), hörte ich das herannahende Tockern unseres Nachbarbauern auf seinem geliebten Trecker. Die volle Schaufel mit Schnee von seinem Hof hatte er schnell neben meinem Depot entladen und fuhr bereits retour um nach wenigen Minuten die nächste Ladung abzukippen. Neid kenne ich nicht und man(n) hat ja auch seinen Stolz, nicht wahr! Aber meine Frau (die Gute!) hielt ihn dann an und schilderte ihm kurz unser „Problemchen“. Tatsächlich rangierte er kurz danach und ohne große Worte seinen Traktor auf unseren Parkplatz und rammte seine Schaufel in die Schneemassen. Für das, was er da an Schnee auflud, hätte ich (im Kopf schnell hochgerechnet) bestimmt eine halbe Stunde von Hand benötigt. Eine solche Nachbarschaftshilfe kann man gar nicht hoch genug anrechnen. Ich habe am Ende gar nicht mehr mitgezählt, wie oft unser Nachbar seine Traktorschaufel voll gemacht hat, aber auch er benötigte einige Zeit für die Aktion. Am Ende war ich ihm sehr dankbar, denn ich hätte es zeitlich bestimmt nicht rechtzeitig geschafft, den Parkplatz mit eigenen Kräften frei zu bekommen.
Skifreizeit
Zur Monatshälfte freuten wir uns über eine ganz besondere Reisegruppe aus unserer alten hessischen Heimat. In Anlehnung an unsere von uns organisierten Skibus-Reisen in die Schweiz in den 80er und 90er Jahren, kam es zu einem Revival-Treffen im Wild-Schütz. Bedingt durch das Kaiserwetter und den exzellenten Schneeverhältnissen hatten wir am Wochenende etwas Stress mit dem Skifahren. Anscheinend Jeder im Umkreis von 150 km um Schwangau wollte noch einmal Winterfeeling inkl. Frühlingssonne genießen. Entsprechend große war der Andrang auf die Parkplätze und Pisten. Aber wir steckten das ganz gut weg – blieben daher an unserem Hausberg und befuhren stressfrei die gut präparierte Tegelbergabfahrt. Unschlagbar – nein grandios an diesem Tage war die Fernsicht von der Tegelberg-Hütte auf die umliegenden Schneegipfel.
Auch die nächsten Tage blieb uns die Sonne treu, so dass selbst die Nichtskifahrer in unseren Sonnenliegen am Haus voll auf ihre Kosten kamen. An mehreren Tagen kamen auch wir (trotz Hausarbeit) zum Skifahren mit und unsere homogene Gruppe genoss mit uns die bestens präparierten Pisten und die netten, gemeinsamen Einkehrschwünge.
Der Februar 2019 wird uns jetzt in bester Erinnerung bleiben – Schnee en masse, Sonne pur – ein Wintermonat, wie er sein sollte!
Übrigens…die Parkplätze sind seit heute schneefrei. Ob es das schon war mit dem Winter? Ich bin gespannt!
Mit Grüßen aus dem Schwanengau
Ihr Roland Schütz
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