Spuren von wild lebenden Tieren im winterlichen Schnee auf unserem Grundstück sind für uns hier in Schwangau / Horn nichts Ungewöhnliches. Die Fährten von Hase, Fuchs, Mardern und selbst Rehen sind in dieser Jahreszeit ständig frisch anzusprechen, wie man in der Jägersprache dazu sagt.
Ungewöhnlich
Als meine Frau heute, am 06.Mai wie gewohnt ihren Schnittlauch für das Frühstücksbuffet von ihrem Hochbeet holen wollte, rief sie mich eilends und mit leicht erregter Stimme nach draußen. Denn Sie hatte im Garten hinter unserem Haus (wer sich auskennt – da, wo die Hochbeete stehen) fürwahr etwas Ungewöhnliches entdeckt. Also nicht der ca. 15 cm hohe Neuschnee, der allein für sich schon auf der Liste ihrer ungewöhnlichen Entdeckungen an diesem Tag durchaus den 1. Platz verdient hätte. Nein – unter dem Wirrwarr der kreuz und quer zwischen den 4 Hochbeeten verlaufenden Tierspuren im Schnee hatte sie eine ganz grazile, kleine Wildfährte ausgemacht, für die sie von mir als „Wild-Schütz“ eine Bestätigung haben wollte:“ Ein Kitz?“ fragte sie mich als wir davor standen und ich bejahte nach kurzer Betrachtung der kleinen Tritte ihre Frage. Tatsächlich, ein Rehkitz, sicher kaum älter als 5 Tage, war in der Nacht mit seiner Mutter (Ricke) auf Nahrungssuche in unserem Garten unterwegs gewesen. Für einen 6.Mai wirklich eine kleine Sensation, da die Tiere zu diesem Zeitpunkt gewöhnlich in den benachbarten Lechauen ihr Futter suchen – und natürlich auch finden.
Ach ja, geschickt sind sie vorgegangen bei ihrer Aktion. Fast könnte man von Mundraub oder besser Schnabelraub reden. Der zwischen Regentonne und den (dieses Jahr schon oft benutzten) Sonnenliegen stehende kleine Plastikeimer mit Resten vom diesjährigen Wintervogelfutter wurde einfach umgestoßen. An dem ausgeschütteten Haufen hätten sie sich in ihrer Not gerne bedienen dürfen. Denn wie steht es ja schon im Lukasevangelium geschrieben: „Habt keine Angst: Ihr seid Gott mehr wert als ein ganzer Schwarm Spatzen!“ Oder so ähnlich …
Aber die kleinen Körnchen waren dann scheinbar doch nicht so ihr Geschmack und sie wandten sich artgerechterer Nahrung wie den jungen Beerentrieben am Spalier zu. Bevor ich diese kleine Episode vom unserem Wintereinbruchsdeaster im diesjährigen Mai abschließe, möchte ich hier aber noch in eigener Sache einen Aufruf an die Jungen Wilden loswerden:
Bringt uns den Deckel des Eimers wieder!!
Zwei Mal hat sich sein scharfer runder Rand ein paar Meter von jenem Vogelfutterhäufchen noch deutlich im Schnee abgezeichnet und dann war er weg. Also einfach so weg. Meine Vermutung: Ein schlauer Fuchs (war auch da) deckelt nun damit das Eingangsloch seines nahen Fuchsbaus. Hatte wahrscheinlich den Schnee vor seiner „Hütte“ auch satt. Doch aus dem kleinen Reich der Tiere hinter unserem Gästehaus wieder in den Schwangauer Allgäu – Alltag zurück.
Schwangau hat einen neuen Maibaum
Gerade einmal 6 Tage ist es her, da durften wir bei bestem Kaiserwetter am 01.Mai in unserer Dorfmitte das Aufstellen des Maibaums miterleben. Meter um Meter brachte eine nicht geringe Zahl gestandener Schwangauer Mannsbilder (in der Zeitung wurde anderntags von ca. 80 gesprochen) diesen prachtvollen Baumstamm in die Senkrechte und die vielen ortsansässigen und angereisten Zuschauer waren wieder begeistert. Auch die „Musi“ durfte nicht fehlen und so genoss man bei Bier und Wurstsemmel anschließend das schöne, sonnige Maiwetter direkt vor dem Rathaus.
Wenige Tage noch und dann steht die nächste lang ersehnte Aktion auf dem Programm der Schwangauer. Die Wiedereröffnung der beliebten Pöllat – Schlucht am Fuße von Neuschwanstein (ich habe es bereits des Öfteren hier erwähnt) soll um den 12.Mai erfolgen. Natürlich werde ich Ihnen von unserem ersten Durchgang und den Eindrücken ein paar Bilder posten. Ist doch Ehrensache! Ihr Roland Schütz
Bilder vom schönen Maifeiertag:
0
Schreibe einen Kommentar