Des Öfteren werden meine Frau und ich von unseren Gästen gefragt, wie es uns von Hessen denn hierher ins Allgäu verschlagen hätte. Also das ist relativ schnell erklärt:
‚Ohne einmal im Jahr Urlaub in Schwangau – das geht gar nicht bei meiner Frau’, meinte dieser Tage ein netter Wiederholungsgast bei unserer Begrüßung. Ich lächelte verständnisvoll, war es doch bei uns viele Jahre nicht anders. Bis zu meiner Volljährigkeit gehörte der gemeinsame 3-wöchige Aufenthalt auf dem Bauernhof in Waltenhofen für meine Familie zum festen Bestandteil eines Jahres, der schon vor Abreise für das folgende Jahr eingebucht wurde. Für die 4 Familien mit insgesamt 15 Köpfen aus 3 Bundesländern, die sich hier jedes Jahr auf ihren gemeinsamen Allgäuurlaub freuten, keine leichte Koordinationsaufgabe. Aber es klappte bis auf wenige Tage immer. Nee, nee, da kam uns keiner dazwischen. Als meine Eltern dann 1977 im oberbayrischen Schliersee das Hotel Maria Theresia erwarben, zogen sie sich aus dem Allgäuer Familientreffen verständlicherweise zurück. Ich hielt aber an der Schütz´schen Tradition gerne fest und fuhr nun mit einem ehemals im heimischen Jagdrevier zu jagdlichen Zwecken missbrauchten VW-Käfer (natürlich hässlich blassgrün) trotzdem jeden Sommer nach Schwangau. Bei meiner ersten Fahrt zusammen mit meinem 2 Jahre jüngeren Cousin Rolf via Meersburg am Bodensee, hatte der Wagen noch ungelogen vier verschiedene Reifen drauf. Als ich im April mit meiner Frau den leeren Forggensee mit den Fahrrädern befuhr, musste ich schmunzelnd wieder an dieses Kopfsteinpflaster von Meersburg denken (siehe Story Forggensee Teil 3 vom 08.04.).
Die leidgeprüften Federn der bisher “Offroad“ genutzten Karre gaben damals beim Befahren des Hartsteinpflasters derart ächzend, metallische Klagelaute von sich, dass die erschreckt zur Seite springenden Bodenseer entgegen ihrem phonetischen Namen fast den Boden unter ihren Füßen nicht mehr sahen. So war das seinerzeit oder Jou, werkli (ja wirklich) wie der bekannte fränkische Humorist Herbert Hisel immer von sich gegeben hat.
Dann kam das Jahr 1983. Da bin ich das erste Mal mit Freundin auf dem Bauernhof in Waltenhofen aufgekreuzt. Immer kritisch begutachtet von meiner “Zweitmutter auf Zeit“ im Urlaub, dem liebenswerten Hofmarschall Margot Geiger, machte meine Zukünftige einen guten Eindruck auf die Margot und man verstand sich bestens. Man, war ich froh – das war enorm wichtig!!! 🙂 So beehrten uns 1986 der Bauer und die Bäuerin auch bei unserer Hochzeit im nicht weit entfernten kleinen Eisenbolz bei Weitnau mit ihrer Anwesenheit, was uns beide sehr gefreut hat.
Es folgten Urlaube in Schwangau ohne und später mit Kindern auf dem alten Hof. Doch bedingt durch unsere Reisebürotätigkeit standen aus privaten und beruflichen Interessen hin und wieder auch andere Urlaubsziele an. Doch eines stand schon 1983 für uns gemeinsam fest: Wir bleiben Schwangau treu und werden hier irgendwann unser Zelt aufschlagen. So nutzten wir ab 2005 verstärkt unsere hiesigen Urlaube um das geeignete Objekt zu finden, was uns dann im Jahr 2010 hier in Horn auch gelungen ist. Mit dem Baubeginn im Mai 2011 begannen auch zeitgleich die ersten Einträge in diesem Blog. Wer Lust hat, kann zu den Anfängen des Wild-Schütz Gästehauses einmal zurückscrollen und sich die Entstehungsbilder ansehen. Ich mache das hin und wieder auch gerne. Übrigens, wenn Sie an Pfingsten nichts besseres vorhaben, kommen Sie doch mal auf ein paar Tage vorbei. Unsere beiden Fewos oder ein Zimmer sind momentan noch verfügbar.
Ihr Roland Schütz
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