Von der Idee zum Entwurf
Im Versuch, Corona etwas Positives abzugewinnen, könnten wir Schützen heute behaupten, dass uns die gästefreie Zeit von ca. 1 ½ Jahren Gelegenheit gab, über unsere Zukunft und die Zeit nach Corona nachzudenken. Bereits zum Restart an Pfingsten 2020 hatten wir das kontaktlose Frühstück ohne Buffet eingeführt. Die prächtige Idee unser umfangreiches Frühstück täglich auf rollenden Servierwagen in der Stube, auf dem Zimmer oder auf Wunsch auf der Terrasse zu servieren wurde in der Praxis von unseren Gästen sehr schnell wertgeschätzt. Aber kein Wunder – viele Produkte wie der frisch geschnippelte Obstsalat, der Naturjoghurt, das beliebte Birchermüsli, die Avocado- und Kressecreme, ach ja , und nicht zu vergessen, die gelegentlich frisch gebackene Bürlis und Vollkornseelen kamen ja auch aus eigener Produktion. Die tägliche Zusammenstellung und Bestückung aller „Speisewagen“ aus über 45 Wahlmöglichkeiten stellte für unseren 2 Personen-Service allerdings auch zeitlich eine echte Herausforderung dar. Das wir diesen Frühstücksservice nach nun immerhin 2 ½ Jahren im Oktober 2022 ganz eingestellt haben, ist also nicht nur unserem zunehmenden Alter geschuldet. Oder vielleicht doch? Bei Erreichen des Rentenalters etwas das Gas vom Arbeitspedal zu nehmen war ja schon immer angedacht gewesen. Dieses Etappenziel war wie bereits im letzten Blogbeitrag erreicht – so kam es zur umsetzenden
Planung
Pensionszimmer an Gäste ohne Frühstück anzubieten (wie das in unserem Bekanntenkreis teilweise schon exerziert wird) war für uns keine Option doch für eine Selbstversorgung mussten Küchen eingeplant werden. Diese sollten bereits vollausgestattet sein, damit sie auch für unser weiteres Etappenziel der Festvermietung in ferner Zukunft nicht noch einmal umgebaut werden müssten. Endlich waren wieder einmal unsere planerischen Fähigkeiten gefordert. Gemeinsam Ideen sammeln, Praktisches und Nützliches bündeln, Angebote vergleichen und bestmögliche Qualität von Material herausfiltern und dabei vor allem unserem persönliche Stil treu bleiben. Als wir dann wussten, was wir wollten, machte ich eine erste Skizze und so entstand
die Risszeichnung oder kurz der „Riss“ wie er im Baugewerbe genannt wird (unser Blogbild).
Auch wenn ordentlich Platz für eine Küche vorhanden war, er hatte so seine Grenzen in Form von vorhandenen Türen und Fenstern und nicht veränderbaren Maßen. Die erforderlichen Küchenmöbel dann auf dem Millimeterpapier alle sinnvoll unterzubringen, stellte sich als höchst kniffliges Puzzle für viele Abende heraus. Immer unter dem Motto: „Geht nicht – gibt’s nicht“, arbeiteten wir uns zusammen eisern durch alle „Problemzonen“ und selbst als beim Bestellen der Küchenprofi des Herstellers anderer Meinung war – wir waren fest davon überzeugt, dass der Platz in den Ecken für alles reichen würde. Wer einmal eine U-Küche geplant hat, wird sicher wissen, von was ich hier schreibe…
Die Zeit drängt – nein, eher der Schütz
Auch wenn wir bereits Anfang Februar die ersten Skizzen auf dem Papier hatten und noch fast 9 Monate bis zum geplanten Umbaustart Zeit war, wollte ich so bald als möglich alle Küchenmöbel und Gerätschaften geordert oder wenn möglich sogar gekauft haben. Die überall spürbare Verknappung auf dem weltweiten Rohstoffmarkt durch die Coronafolgen und dann noch der Kriegsbeginn in der Ukraine am 24.Februar erforderten meiner Meinung nach zügiges Handeln. Denn auch in unserem Bekanntenkreis hatte man kurz zuvor bereits Bekanntschaft mit zum Teil wochenlangen Lieferzeiten bei Küchenmöbelteilen gemacht. So kam es, dass wir bereits Ende März Platz für 2 neue Kühlschränke mit Gefrierfach im Keller schaffen mussten. Am 27.April gaben wir in Ulm unsere beiden Küchen in Auftrag und bereits 1 Monat später lagen um die 800kg Bauteile in Kartons schön aufeinandergeschichtet in unserer Garage. Und es sollten die nächsten Wochen noch einige Lieferungen dazukommen, denn als hätte ich es geahnt – welch Wunder ;), waren wichtige Teile gerade nicht verfügbar…
Auftragsvergabe
Als ehemalige Bauherren (Das Wort Baufrauen gibt es immer noch nicht, obwohl die Hausherrin auch diesen Titel verdient hätte) wussten wir, dass man auch mit den erforderlichen Handwerkern frühzeitig über Termine verhandeln muss – und am besten gleich festmachen! Das machten wir dann auch und es fanden (so erforderlich) einige Ortsbesichtigungen mit den wichtigsten Betrieben statt. Man kannte sich und man kannte uns. So bekamen wir von jedem Firmenchef klare Zusagen oder zumindest die Bestätigung, dass man den Auftrag so „zwischendrin“ erledigen könnte, was bei uns doch für Erleichterung sorgte. Um Überschneidungen der einzelnen Gewerke zu vermeiden, legten wir einen genauen Zeitplan fest und am 08.November sollte es mit dem Gröbsten losgehen. Wie u.a. das Herausschneiden einer kompletten Tür aus einer massiven Schallschutzwand gehen sollte, erfahren Sie in meinem nächsten Blogbeitrag und ich gestehe gern, dass wir Beide davor ganz schön „Muffe“ hatten. Also bis demnächst hier wieder an gleicher Stelle.
Ihr
Roland Schütz
Kleine Vorschau:
0
Schreibe einen Kommentar