
Wenn Ihnen die aufgesetzte Milch für den Cappuccino auf dem Herd einmal überläuft oder unerwartet Wassertropfen von der Decke auf Schäden im alten Hausleitungssystem verweisen, dann denkt man doch gleich: „Das ist aber eine schöne Bescherung“! aber meint das tatsächlich im umgekehrten Sinne.
Und plötzlich ist Krieg
Was hatte man sich nicht alles persönlich für dieses Jahr mit der besonderen Jahreszahl vorgenommen? Zwanzigzwanzig. Für Hochzeitler wirklich gut zu merken, für Geburtstagskinder, die wie ich an einem 20.ten feiern wollten, ideal. So manch nettes Ereignis wollte man in diesem Jahr 2020 erleben aber nicht wenige davon mussten dieses Jahr gecancelt werden. Da schlich sich dieses anfangs verharmloste Virus in unser Leben und tat etwas, was wir Lebenden im 21. Jahrhundert noch nie mitgemacht hatten: Es verbreitete sich schnell auf der ganzen Erdkugel. Es kroch in die letzten Winkel, jedenfalls da wo Menschen ihr Zuhause haben und machte weder vor den Mächtigen noch den Bedürftigen halt. Es brachte unseren geregelten Alltag zum Erliegen und machte krank. Den einen mehr, den anderen weniger. Doch es streckte nicht selten auch die nieder, die vor Gesundheit vorher nur so strotzten. Man sprach von einem Krieg, den man gewinnen wollte. Sollte der Mensch tatsächlich eines Tages bei dieser weltweiten Katastrophe die Oberhand gewinnen, wird sie uns doch zuvor unzählige Menschenleben gekostet haben.
Querdenken ist „in“
Momentan macht mich und viele andere in meinem Umfeld aber betroffen, dass bei einer steigenden Zahl von noch gesunden Mitmenschen der persönliche Bezug zu dieser tückischen Krankheit allerdings verloren gegangen oder noch nie vorhanden gewesen ist. Doch es hilft uns in der derzeitigen Situation leider nichts, wenn ein solcher „Besserwisser“ eines Tages mit herausquellenden Augäpfeln und Schnappatmung wegen fehlender Atemgeräte der Triage zum Opfer fällt. Corona ist eben keine Herdplatte, an der man sich „mal“ die Finger verbrennt und dadurch Erfahrungswerte fürs Leben sammelt. Aber vermutlich helfen hier auch keine Appelle an den gesunden Menschenverstand denn wie heißt es in einem Deutschen Sprichwort: Der Einzelne wäre einsichtiger, würde er nicht in der Masse laufen.
Wirklich eine schöne Bescherung!
Bei all den Beschränkungen und Verboten könnte man das ironisch auch für das diesjährige Weihnachtsfest ausrufen. Aber gerade diese für uns völlig neue Situation, wo auf Abstand und Distanz zum Nächsten bestanden wird, sollten wir umgekehrt sinnbildlich nutzen: Lasst uns gerade jetzt noch näher zusammenrücken und unsere Kontakte in dieser schwierigen Zeit pflegen. Dafür sollten wir uns Zeit nehmen und wir geben damit unseren Mitmenschen viel mehr als mit allen Geschenke, die wir trotz Lockdown eventuell noch ergattern konnten.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen/Euch dieses Jahr „Frohe Weihnachten“ und trotzdem eine Schöne Bescherung im Kreise Ihrer/Eurer Lieben!
Eure Dagmar u. Roland Schütz aus Schwangau, dem Dorf der Königsschlösser
PS: Natürlich machen wir unser Wild-Schütz Gästehaus wieder auf, sowie es uns erlaubt wird. Bis dahin – bleiben Sie gesund!
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