Am letzten Wochenende fand wieder einmal das Pfrontener Schalengge-Rennen. Immerhin waren beim ersten Gaudirennen am 19.02.1977 schon 73 Starter am Start. Heute ist es ein bestens organisiertes Spektakel für Einheimische wie auch Urlaubsgäste.
In Pfrontener Publikationen über den Hörnerschlitten liest man Folgendes:
Mit den „Schalenggen“ wie man diese Großschlitten nennt, wurde früher Heu und Holz von den Almen und Bergwäldern ins Tal befördert. Da der Aufstieg mit den schweren Holzschlitten beschwerlich war, wurden die Schlitten stets so voll wie möglich beladen, um sich unnötige Wege zu sparen. Voll gepackt hieß es nun das Gefährt mit viel Geschick bergab zu lenken. Eine Aufgabe, die nur zu zweit erledigt werden konnte. Der Vordermann war dabei vor allem für die Navigation und die sichere Ankunft unten im Tal verantwortlich, während der Hintermann die Ladung sicherte und das Bremsen übernahm. Bis weit in die 1960-er Jahre wurden auf diese Weise die Güter transportiert.
Nimmt man an einem Faschingsdienstagabend zum Spaß einfach einmal einen Werbetext für einen SUV und überträgt diesen auf einen solchen Hörnerschlitten, würde sich das dann etwa so lesen:
Waghalsiges Team bei der rasanten Abfahrt
Fahren Sie einen solchen, ist die Sitzposition viel höher als auf einem kleinen Schlitten. Dadurch haben Sie einen besseren Blick auf die Piste. Im Gegensatz zu herkömmlichen Schlitten ist dieses Gefährt wesentlich übersichtlicher. Gold wert ist die häufig angebotene dritte Sitzreihe. Nehmen Sie Nachbarskinder mit oder transportieren sperrige Teile, lassen Sie diese platzsparend im Unterboden verschwinden (den hat er zwar nicht, aber man kann bei so einer rasanten Abfahrt seine Beifahrer oder Mitsitzer einfach verschwinden lassen).
Der Hörnerschlitten ist für das Outback (vermutlich die Allgäuer Hügellandschaft) tauglich, bietet er durch seine massive Bauweise doch genügend Bodenfreiheit.
Ähnlich wie in einem großen Kombi, haben Sie reichlich Gepäckraum für die Abfahrt. So lassen sich Fahrräder, der Familienhund und anderes Gepäck wie Zelte getrost mitnehmen (Anm.: Machen aber selbst die Profis nicht).
Außerdem sind Sie laut ADAC Crashtest durch die deutlich größere Knautschzone bei einem Unfall besser vor Verletzungen geschützt. Ob der Originaltext auch hier zutrifft – da hege ich meine Zweifel – auch wenn wieder einige Schlitten dieses Jahr zu Bruch gegangen sind, sind die mutigen Fahrer alle heil ins Ziel gekommen.
Hier folgt nun das traditionelle 3 x Helau oder besser: Ah-Sooo!, Ah-Sooo!, Ah-Sooo! wie der Karnevalsruf hier bei uns in Schwangau heißt.
Die Narrenzeit ist ja gleich wieder vorbei aber auch der diesjährige Schwangauer Umzug wird uns in guter Erinnerung bleiben. Eines der aktuellen Schwangau Themen, dass so manchem Urlaubsgast die Gaststätten-Türe seines Wunschlokales während seines Aufenthalts verschlossen blieb, war natürlich auch eine Zugnummer, die den Narren am Herzen lag. Wer mit Fasching bzw. Karneval nichts am Hut hatte, der konnte am Faschingsdienstag bei bestem Winterwetter natürlich sein Programm auch anders gestalten. So wie wir waren viele zum Beispiel auf den Buchenberg gelaufen oder gefahren und ließen es sich dort gut gehen inklusive einem genialem Rundblick auf eine traumhaft schöne Winterlandschaft.
Nun hoffen wir auf weiteren Schnee, denn wir wollen ja noch auf einigen Pisten ins Tal fahren. Also dann bis bald!
Eure Wild-Schützen vom Wild-Schütz Gästehaus
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