Nachdem am 22.Oktober die letzten gebuchten Gäste ihren Urlaub bei uns in Schwangau beendet hatten, gab es nicht die übliche kleine Verschnaufspause für uns wie sonst nach einer langen Saison. Uns blieben genau 14 Tage um unsere ehemaligen Gästezimmer für den großen Umbau vorzubereiten. Also fingen wir nach dem ersten gästefreien Wochenende gleich damit an, alle großen Schränke zu verrücken, Möbelteile und Betten zu demontieren und alle Gegenstände mit Planen vor Staub zu sichern, die in den Räumen verbleiben sollten. Auch wenn es ein echter Kraftakt war, in Sachen Staubverhinderung muss ich im Nachhinein meine konsequente Frau wirklich loben. Sie hatte hier wohl eine bessere Vorstellungskraft als ich und verhinderte dadurch erheblichen Mehraufwand.
Es geht los
Ab 07.November waren dann 2 Mann erst einmal damit beschäftigt, dasselbe zu tun – nämlich Staub an seiner Verbreitung zu hindern und sie waren dabei so gewissenhaft wie meine Holde. Da wurden richtige Staubschutzkammern und Schleusen gebaut, bevor es an die eigentliche Arbeit ging. Für mich immer wieder eine Freude, richtig guten Profis bei der Arbeit zuzusehen. Unsere schöne Holztreppe in den ersten Stock und die Flure wurde natürlich auch mit Spezialfolie ausgelegt.
„Wir arbeiten sauber“
Erst dann kamen die Gerätschaften zu ihrem Einsatz, deren Größe ich schon beim Hereintragen ins Haus bewundert hatte. Sägeblätter – Du glaubst es kaum – so breit wie ein 6-jähriger Hecht lang ist (würde vielleicht ein Fischer sagen ohne dieses Mal zu übertreiben). So eine gestandene Schallschutzmauer ist schon ein „dicker Fisch“ aber dank ständig laufender Wasserkühlung kamen unsere „Säger“ gut voran. Schon bald war der erste Durchgang geschafft und die vorher angefertigten Auffangwannen verhinderten tatsächlich, dass unsere edlen Holzböden trotz Wassereinsatz in Mitleidenschaft geraten sind. Davor hatten wir ja die größte Muffe! Aber wie sich bei der ersten Besichtigung am Abend zeigte, waren die Schnitte exakt wie meine vorher angefertigen Kreidezeichnungen ausgeführt worden. Die Türrahmen sollten also problemlos passen.
Nach 2 ½ Tagen war dann der Durchgangsverkehr von Zimmer zu Zimmer möglich. Kaum waren die ersten Handwerker aus dem Haus, begann ich sogleich mit meinen Trockenbauarbeiten für die Küchenabtrennungen (siehe Blogbild vom letzten Blog). Vorsorglich hatte ich schon meine Materialberechnung gemacht und mich im nahen Baumarkt ordentlich mit Rahmenholz und Rigipsplatten eingedeckt. Trotzdem war ich in den nächsten Wochen und Monaten häufig der Kunde mit dem vollbeladensten Wagen an der Kasse. Nicht selten traf ich in diesem Männereldorado zwischen den Regalwänden auf irgendeinen Bekannten, der projektbezogen nach Schrauben oder Ähnlichem Ausschau hielt: Ja ja jipee jipee heh!!
Strippenziehen
Gleich zu Beginn der zweiten Umbauwoche bekamen wir einen netten jungen und trotzdem erfahrenen Elektriker von unserem lokalen Handwerksbetrieb zugewiesen, der sich nach intensiver Besprechnung und Darlegung unserer Ideen auch gleich an unsere jungfräulichen Wände machte.
Im Nachhinein ist mir heute klar, dass es sich bei den anstehenden Elektroarbeiten doch um ein echtes „Großprojekt“ handelte, denn die neuen Wohnungen sollten jeweils auch ein eigenständiges Strom-Verteilernetz erhalten. Diese Tatsache, unsere ständig neuen Ideen und auch firmenspezifische Gründe wie z. Bsp. eine neu eingeführte Arbeitswoche von Montag bis Donnerstag führten wohl dazu, dass wir „unseren“ Elektriker über viele Wochen verteilt werkeln sehen durften, bis zum Schluss wirklich jedes Elektroteil an seinem Platz war.
Kontrollierte Wasserkreisläufe
In Woche 3 machte auch der junge Klempner (ja, weiss schon, nennt sich heute Sanitärinstallateur) eine gute Figur und verlegte die Wasseranschlüsse beider Küchen durch alle angekündigten Hindernisse hindurch nach Plan – und das alles an einem Tag wohlgemerkt! Ein richtiger WOW-Effekt, hatte ich für die geplanten Arbeiten doch eine ganze Woche in meinem Arbeitsplan vorgesehen. Auch ich gab Gas mit der Fertigstellung meiner Mauerbauten, denn schon die Woche drauf sollte bereits der Verputzer (ein Künstler seines Fachs, der schon beim Bau unseres Gästehauses mitgewirkt hatte) alle neuen Flächen wunderbar verputzt und alle entstandenen Löcher und Zuleitungen verschwinden lassen.
Danach war alles nur noch Formsache, oder besser gesagt: Die Dinge nahmen endlich Form an… ;). Die restliche Arbeit jetzt schnell in zwei Sätzen unterzubringen war mir leider doch nicht möglich. Ergo schreibe ich zum Abschluss der Story vom Umbau im Wild-Schütz Gästehaus noch einen Teil III … also bis bald.
Ihr Roland Schütz
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